Sonnwendbüscherl Sprüche sind ein fester Bestandteil des steirischen Brauchtums. Am Johannistag, dem 24. Juni, werden im steirischen Salzkammergut Sträuße aus bestimmten Pflanzen, Blumen und Kräutern gebunden. Diese Sonnwendbüscherl, auch bekannt als Sonnwendkranzerl, werden an Türen von Häusern und Ställen angebracht und sollen für ein Jahr Schutz vor Unheil bieten. Ein altes Sprichwort besagt:
„Das Eichenlaub bewahrt vor Blitz, das Frauenhaar vor Hagel, das Johanniskraut vor Krankheit und der Nebnaus sorgt dafür, dass das Wetter nebenaus geht.“
Sprüche | Bedeutung |
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„Das Eichenlaub bewahrt vor Blitz, das Frauenhaar vor Hagel, das Johanniskraut vor Krankheit und der Nebnaus sorgt dafür, dass das Wetter nebenaus geht.“ | Schutz vor Blitz, Hagel, Krankheit und schlechtem Wetter |
„Von Eichen sollst Du weichen!“ | Das Unglück soll weichen |
„Johanniskraut, des Sommers Zauberkraut, hält böse Geister fern und bewahrt das Haus vor Unheil.“ | Schutz vor bösen Geistern und Unheil |
„Ehrenpreis und Frauenmantel, bringen Glück und Wohlstand ins Haus.“ | Glück und Wohlstand |
„Margeriten und Klee, bringen Frieden und Eintracht ins Heim.“ | Frieden und Eintracht |
„Zittergras und Arnika, bewahren das Haus vor Feuer und Sturm.“ | Schutz vor Feuer und Sturm |
„Wollkraut und Geißbart, sorgen für Gesundheit und Kraft.“ | Gesundheit und Kraft |
„Rote Brennessel und Schafgarbe, halten böse Mächte fern.“ | Schutz vor bösen Mächten |
„Kornblumen und Flockenblumen, stärken die Bindung der Familie.“ | Stärkung der familiären Bindung |
„Pfingstrosen und Klöckkraut, bringen Glück und Wohlstand.“ | Glück und Wohlstand |
Die Bedeutung der Sonnwendbüscherl
Sonnwendbüscherl haben eine tief verwurzelte Bedeutung im steirischen Brauchtum. Sie werden aus einer spezifischen Auswahl an Kräutern und Blumen gebunden, die nach alter Überlieferung Schutz- und Abwehrkräfte besitzen. Diese Pflanzen variieren von Dorf zu Dorf, was die Vielfalt und den Reichtum der Traditionen zeigt. In einigen Regionen wird beispielsweise ein Strauß aus sieben oder neun (immer eine ungerade Zahl) Blumen und Gräsern gebunden, während in anderen Gegenden 14 Kräuter verwendet werden, die die 14 Nothelfer symbolisieren.
Traditionelle Sprüche und ihre Bedeutung
Die Sonnwendbüscherl werden oft mit traditionellen Sprüchen verbunden, die die schützenden Eigenschaften der Pflanzen hervorheben. Einer der bekanntesten Sprüche lautet:
„Von Eichen sollst Du weichen!“
Dies bedeutet, dass das Unglück weichen soll, wenn das Eichenlaub verwendet wird. Weitere wichtige Bestandteile sind das Frauenhaar (Zittergras), das vor Hagel schützt, und das Johanniskraut, das Krankheiten abwehren soll.
Pflanzen und ihre schützenden Eigenschaften
Die Auswahl der Pflanzen ist entscheidend für die Wirksamkeit der Sonnwendbüscherl. Hier sind einige der häufigsten Pflanzen und ihre schützenden Eigenschaften:
- Eichenlaub: Bewahrt vor Blitzschlag
- Frauenhaar (Zittergras): Schützt vor Hagel
- Johanniskraut: Wehrt Krankheiten ab
- Nebnaus: Sorgt dafür, dass das Wetter gut bleibt
- Klee (rot, weiß, gelb): Allgemeiner Schutz und Glücksbringer
- Margeriten: Symbolisieren Reinheit und Schutz
Diese Pflanzen werden sorgfältig gesammelt und zu einem schönen Büscherl oder Kränzchen gebunden. Dann werden sie an Türen von Häusern, Ställen und anderen Gebäuden angebracht, um das Heim für das kommende Jahr zu schützen.
Die Bedeutung des Johannistags
Der Johannistag ist ein wichtiger Feiertag im steirischen Brauchtum. Er markiert die Sommersonnenwende und ist ein Zeitpunkt, an dem die Menschen zusammenkommen, um traditionelle Rituale durchzuführen. Das Binden der Sonnwendbüscherl ist ein zentrales Element dieses Tages und symbolisiert den Schutz und das Wohlstand für das kommende Jahr.
Herstellung und Anwendung
Um ein Sonnwendbüscherl herzustellen, sammelt man die benötigten Kräuter und Blumen am frühen Abend des Johannistags. Die Sträuße werden dann gebunden und an den Türen angebracht. Diese Tradition wird oft von Generation zu Generation weitergegeben und ist ein schöner Anlass für Familien, gemeinsam Zeit zu verbringen und die alte Bräuche zu pflegen.