Laut dem Auswärtigen Amt leben in Deutschland über 430.000 kroatische Staatsangehörige. Diese Zahl macht Kroaten zur siebtgrößten Ausländergruppe in Deutschland.
Gründe für die Migration
Historisch betrachtet begann die Migration der Kroaten nach Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg. Die ersten Einwanderer waren hauptsächlich Arbeiter im Bergbau und in der Industrie. Während des Zweiten Weltkriegs und danach kamen viele Kroaten als politische Flüchtlinge aus dem kommunistischen Jugoslawien nach Deutschland. Ein großer Teil der kroatischen Bevölkerung in Deutschland besteht jedoch aus sogenannten „Gastarbeitern“, die in den 1960er Jahren auf der Suche nach besseren wirtschaftlichen Bedingungen nach Deutschland kamen. Ein weiterer signifikanter Anstieg der kroatischen Bevölkerung in Deutschland erfolgte während der Jugoslawienkriege in den 1990er Jahren.
Aktuelle Situation
Heute leben in Deutschland über 435.000 Kroaten, eine Zahl, die sich in den letzten Jahren durch verschiedene Faktoren stabilisiert hat.
Kategorie | Information |
---|---|
Anzahl Kroaten | 435.000 (Stand: 31. März 2022) |
Größte Ausländergruppe | Siebtgrößte Ausländergruppe in Deutschland |
Wichtige Migrationswellen | Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, 1960er Jahre (Gastarbeiter), Jugoslawienkriege (1990er Jahre) |
Wichtige Städte | München, Frankfurt, Stuttgart, Berlin |
Berufsgruppen | Arbeiter, Akademiker, Unternehmer |
Religionszugehörigkeit | Hauptsächlich katholisch |
Verbindungen zu Kroatien | Starke kulturelle und wirtschaftliche Verbindungen |
Verteilung der Kroaten in Deutschland
Die meisten Kroaten leben in großen Städten und Ballungsräumen wie München, Frankfurt, Stuttgart und Berlin. Diese Städte bieten nicht nur wirtschaftliche Möglichkeiten, sondern auch eine gut etablierte kroatische Gemeinschaft, die den Neuzuwanderern Unterstützung und ein Gefühl der Zugehörigkeit bietet.
Integration und Einfluss
Kroaten haben in Deutschland einen bedeutenden Einfluss auf verschiedene Bereiche des Lebens. Viele haben sich erfolgreich in die Gesellschaft integriert und tragen zur kulturellen und wirtschaftlichen Vielfalt des Landes bei. Besonders hervorzuheben ist die Rolle der kroatischen Gemeinden und Vereine, die eine wichtige Brücke zwischen den beiden Kulturen bilden.
Kulturelle Bindungen
Die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Kroatien sind stark. Fast 30% aller kroatischen Schüler lernen Deutsch als erste oder zweite Fremdsprache, was die Bedeutung der deutschen Sprache und Kultur in Kroatien unterstreicht. Einrichtungen wie das Goethe-Institut und die Deutsche Internationale Schule in Zagreb fördern den kulturellen Austausch und die Verständigung zwischen den beiden Ländern.
Wirtschaftliche Beziehungen
Deutschland ist Kroatiens größter Handelspartner. Dies zeigt sich nicht nur im bilateralen Handel, sondern auch in den ausländischen Direktinvestitionen, bei denen Deutschland regelmäßig eine führende Rolle spielt. Zudem reisen jährlich fast 3 Millionen Deutsche nach Kroatien, was die engen touristischen Verbindungen zwischen den beiden Ländern verdeutlicht.
Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es auch Herausforderungen. Viele Kroaten in Deutschland stehen vor der Frage, ob sie dauerhaft bleiben oder in ihre Heimat zurückkehren sollen. Dies hängt oft von individuellen Lebensumständen und wirtschaftlichen Bedingungen ab. Mit dem Beitritt Kroatiens zur EU hat sich jedoch die Zahl der kroatischen Staatsbürger in Deutschland wieder erhöht, was auf eine anhaltend starke Bindung hinweist.
Perspektiven der zweiten Generation
Die in Deutschland geborenen oder im Rahmen der Familienzusammenführung nachgezogenen Kinder kroatischer Einwanderer stellen die zweite Generation dar. Diese Gruppe ist oft gut integriert und trägt zu einer vielfältigen Gesellschaft bei. Viele von ihnen fühlen sich sowohl als Kroaten als auch als Deutsche, was ihre einzigartige kulturelle Identität ausmacht.
Migrationswellen | Wichtige Ereignisse |
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Vor und während des Zweiten Weltkriegs | Arbeiter im Bergbau und der Industrie, Anwerbung von Fremdarbeitern |
Nach dem Zweiten Weltkrieg | Politische Flüchtlinge aus dem kommunistischen Jugoslawien, Gründung kroatischer katholischer Gemeinden |
1960er Jahre | Anwerbung von Gastarbeitern, Abkommen zwischen Deutschland und Jugoslawien |
Jugoslawienkriege | Fluchtmigration, etwa 15% der Kroaten kamen zwischen 1991 und 1995 nach Deutschland |
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